Die kurzfristige Entscheidung der Fördergesellschaft Maxemer Kerb e.V. die Maxemer Kerb doch zu veranstalten, sorgt für große Freude, nicht nur bei den Bewohnern, sondern vor allem bei den Kerbeborschen selbst. Sie mussten bereits zwei Jahre auf ihr geliebtes Fest verzichten. Der Äppelwoi aus dem Jahr 2020 ist umgekippt und der Säunarbel verdorben. „Hoffentlich kann die Gruppe noch die Kerbelieder singen“, hofft der neue Kerbevadder Matteo Brüggemeier. Schließlich umfasst das Repertoire der 11 Borschen und 5 Meedsche weit über 30 Lieder. Darunter reihen sich nicht nur bekannte Lieder wie die „Fraa Rauscher aus de Klappergass‘‘ oder „Die Schleifer von Paris“, sondern auch selbstgedichtete Lieder der vergangenen Kerbejahrgänge ein. Denn hin und wieder arbeiten Kerbeborschen daran, sich im Gesang der Kerb zu verewigen, indem sie eigene Liedtexte dichten und dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Weiter berichtet Matteo Brüggemeier, dass er guter Dinge sei. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, jeder packt mit an und das Wichtigste… der Äppelwoi lagert zapfbereit im Keller“. Auf die Frage nach dem Aufenthalt der Fässer gibt der Kerbevadder leider keine Auskünfte.
Das Brauchtum kehrt zurück
Dass die Maxemer Kerb wieder im gewohnten Umfang stattfinden kann, bedeutet auch, dass ein Teil der Normalität zurückkehrt. Das bezeugt auch die bisher positive Resonanz der Einwohner und weiteren Kerbesympathisanten. Besonders die Aufrechterhaltung der Brauchtumspflege steht dabei im Vordergrund, denn Kerb umfasst weitaus mehr, als das auf dem Festplatz errichtete Zelt. Menschen verschiedener Generationen kommen zusammen und feiern. Dabei findet ein Austausch von Geschichten, Erfahrungen und Gepflogenheiten rund um die Kerb statt und die jungen Kerbeborschen erfahren eine Menge über ihr Dorf und von den dort lebenden Familien.
Spätestens am Samstagmittag (16Uhr) müssen alle zusammen anpacken, denn dann wird der Kerbebaum auf dem Festplatz aufgestellt. Das Baumstellen gehört zu einer bedeutenden Tradition in Marxheim, denn dieser wird mit hölzernen Stangen, Schweiß und guter Koordination in Eigenregie gestellt. „Darauf sind wir besonders stolz“, sagt Malte Winkler, erster Vorsitzender der Maxemer Kerb e.V. „Es kommen Vereinsmitglieder, Wirte und Einwohner aus dem ganzen Dorf, um mit anzupacken.“ Allerdings gehört das Baumstellen in der jetzigen Art und Weise leider zu den aussterbenden Traditionen, denn die dafür benötigten Fichten sind in den umliegenden Wäldern kaum bis gar nicht mehr anzutreffen. Eine Folgeerscheinung der Klimaveränderung. Dass es hier in Zukunft Veränderungen geben wird, steht außer Frage. Der Verein kann nur von Jahr zu Jahr erneut hoffen, dass das altbekannte Baumstellen stattfinden kann.